Sonntag, 19. Juli 2015

Sommerurlaub 2015 Elbsandsteingebirge - Spreewald Teil 1

„Legt euch zurück in die Seile, 45° zum Felsen und dann langsam den Griff unter dem Knoten lösen. Ihr lauft dann langsam die Felsenwand herunter, achtet darauf, dass der Griff trotzdem fest bleibt.“

Unser Urlaub im Elbsandsteingebirge genauer gesagt in der Gegend um Bad Schandau wurde zum Kletteraktivurlaub.

Wir haben uns schon lange vorgenommen, einmal richtig im Felsen klettern zu gehen. In der Kletterschule Klettermax buchten wir im Vorfeld einen Kletterschnupperkurs, der uns die Grundlagen näher bringen sollte. Am Montag, 13.7. erreichten wir am Abend den Campingplatz „Ostrauer Mühle“ im Kirnitzschtal bei Bad Schandau. Hier hatten wir für 3 Nächte eine Unterkunft mit Frühstück in der Pension gebucht. Das Zimmer war sehr geräumig und das Frühstück ausreichend. Leider hatten wir mit dem Wetter am Dienstag ein wenig Pech, sodass wir unsere geplante Bastei-Besichtigung verschoben.
Wir besuchten also stattdessen die Festung Königstein ganz in der Nähe. Die Königsresidenz aus dem Mittelalter liegt auf einem Plateau inmitten des Elbsandsteingebirges und überragt auf spektakuläre Weise die Landschaft.
Vom Massentourismus-tauglichen Parkhaus ging es einen 10minütigen Anstieg hinauf zur Festung. Durch die beiden ersten Tore hindurch eröffnete sich uns eine riesige Anlage mit unzähligen Gebäuden, Brunnen, Kasernen, Kasematten und vielem Mehr.
So verbrachten wir mehrere Stunden auf der Festung und genossen den Mix aus Kulturhistorie und faszinierenden Ausblicken.

Anschließend sind wir das Kirnitzschtal bis zum Ende gefahren und haben unterwegs den Lichtenhainer Wasserfall besucht, dessen Ziehung immer zur halben Stunde stattfindet und der seine Gäste mit „spektakulären“ 20 Sekunden Wasserfall „fasziniert“!

Für den Mittwoch hatten wir bereits von Zuhause aus, einen Kletterkurs bei einer der Kletterschulen in der Umgebung gebucht. Wir schauten den ganzen Morgen gen Himmel, denn es sah sehr nach Regen aus. Wir hatten jedoch Glück und so zeigte sich pünktlich zu Beginn die Sonne. Mit unserem Kletterführer Toni und 4 anderen Kletterneulingen ging es zum Gamrig in der Nähe von Rathen. Hier kletterten wir für mehrere Stunden, aufgrund der Gruppengröße konnte jeder 3 Routen klettern. Oben angekommen, trugen wir uns in  das Gipfelbuch ein, genossen die Aussicht und bereiteten uns auf den Abstieg vor. Der verlangt nochmal etwas mehr Konzentration und Überwindungskraft, denn es geht rückwärts den Fels hinab. Mit Vertrauen in Ausrüstung und unseren Kletterführer waren alle mutig genug und schafften den Abstieg.
Wir waren so begeistert, dass wir für den Freitag gleich nochmal einen Kurs buchten.
Den Nachmittag ließen wir gemütlich in Bad Schandau ausklingen. Wir spazierten am Elbufer und genossen das schöne Sommerwetter.

Am Donnerstag machten wir einen Ausflug zur Bastei. Wir stellten unser Auto am ebenfalls Massentourismus-tauglichen Parkplatz ab und begaben uns zusammen mit gefühlten Millionen anderen Touris in Richtung Bastei.
Es war ein sehr zwiespältiges Erlebnis. Einerseits sind die Aussicht und die Felsformationen absolut einmalig und begeisternd, andererseits ist der Massentourismus, der hier scheinbar schon vor langer Zeit Einzug gehalten hat, nicht gerade unser Geschmack!
Nicht nur die Masse an Besuchern nimmt einem ein wenig die Lust (und jegliche Chance auf ein Foto ohne kribbbelbunte Sommer-Sonne-gute-Laune-Kleidung), auch das 4-Sterne-Hotel im (zugegebenermaßen überarbeiteten) DDR-Stil passt einfach nicht an einen solchen Ort!
Aber der Besuch der Ausgrabungsstätte der ehemaligen Felsenburg auf der Bastei besänftigte das Mensatropen-Gemüt wieder und so war es am Ende ein sehr schöner Ausflug mit spektakulärem Blick.
Die anschließende Wanderung im Amselgrund, über den gleichnamigen Wasserfall bis hinunter zum Amselsee war ein schöner, wenn auch kräftezehrender Abschluss des Tages der durch ein entspanntes Picknick im Wand abgerundet wurde.

Der Freitag, 17.07. war als weiterer Klettertag geplant. Die ersten Erfahrungen am Mittwoch haben uns so begeistert, dass wir gleich einen Anschluss-Klettertag planten.
Wir hatten also um 14 Uhr einen weiteren Termin mit Toni unserem Kletterführer. Das bedeutete dass wir den Vormittag frei hatten und so machten wir nach ausgiebigem Camping-Frühstück einen Fahrradausflug das Kirnitzschtal nach vorn, nach Bad Schandau. Einen kleinen Stadtbummel, einen Aufstieg zu einem Aussichtspunkt und ein Mittagessen später hingen wir dann bereits wieder mit Toni und den uns bereits aus dem ersten Kurs bekannten Yannik und Jochen „in der Wand“.
Vier anstrengende, aber wieder sehr interessante und spaßige Stunden später lagen wir kaputt, aber glücklich im Liquid-Sound-Becken der Bad Schandauer Therme.


Am Samstag Morgen ging die Fahrt weiter in Richtung Norden, in Richtung Spreewald. Wir packten unsere Schlaf-Koch-Fahrradausrüstung zusammen und begaben uns auf die Autobahn nach Dresden. Unser erster Halt war die Slawenburg in Raddusch. Die Rekonstruktion der frühmittelalterlichen Fluchtburg beherbergt mehrere Ausstellungen und ein naturbelassenes Außengelände. Björn genoss die Zeit - Steffi nicht so.
Danach suchten wir uns einen Campingplatz bei Burg. Hier wurden wir fündig beim Landgasthof „Zur Wildbahn“. Das Gelände und der benachbarte Anlegesteg sind sehr schön, leider bekamen wir keinen schönen Standplatz. Wir fühlten uns wie auf dem Präsentierteller für Gasthofgäste und Feierwütige. Wir beendeten den Tag mit einer kleinen Fahrradtour, beobachteten ein Schleusenprozedere mit Ausflugskahn und Kajaks und gönnten uns ein leckeres Abendbrot im Gasthof. Bei einem Bierchen am Wasser endete für uns der Abend dann richtig.

Am Sonntag Morgen stand fest, dass wir den Zeltplatz verlassen und uns nach einem neuen Platz umsehen. Übernacht wurden wir von tückischen Mücken heimgesucht, die unsere Hände zerstachen und uns den Schlaf raubten. Für den Tagesausflug hatten wir eine Fahrradtour zum Örtchen Dissen geplant. Hier gibt es ein Heimatdorf mit sorbischen Traditionen und Überbleibseln sowie einem Freiluftmuseum im slawischen Stil. Da wollte Björn natürlich hin. Dort wurden auch gleich neue Bekanntschafften aus der Reenactment-Szene gemacht und man konnte fachsimpeln. Insgesamt waren wir gute 3 Stunden im Museum, radelten ca. 25km, fanden 2 Geocaches, töteten 10 Bremsen und kamen nach 5 Stunden wieder an unserem Auto an. Für den Abend fanden wir den Kneipp- und Caravancampingplatz mit einem schönen Stellplatz und konnten den aufregenden Tag in Ruhe ausklingen lassen.

Da die Internetanbindung leider eher mau ist können wir diemal keine Bilder mit hochladen. Diese werden dann "live" nachgeliefert! :D

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen