Montag, 6. August 2012

Schweden-Urlaub Teil 5 – Eine ruhige Fahrt

Heute ist Entspannen an der Tagesordnung. Nachdem wir ausgeschlafen hatten packten wir in aller Ruhe unser Auto. Der schöne Campingplatz lädt eigentlich zum Baden ein, aber die Wolken zogen sich zusammen und wir entschieden doch gleich los zufahren. Also Zelt rein, Schlafsäcke rein, Bön und Steffi rein. Motor an – Nichts geht. Wir haben mit unseren abendlichen Stromattacken die Autobatterie geschwächt und brauchten Starthilfe. Ein netter Camper aus Hannover half uns und sponserte uns seine Energie. Wieder in Fahrt ging es in Richtung Kalmar, immer an der Ostküste entlang. Wir entschieden uns für die reizvollere E22 statt die E4, die durchs Land führt und man außer Autobahnstreifen nichts weiter sieht. Nach ca. zwei Stunden hielten wir das erste Mal an, um ein kleines Mittagessen zu uns zu nehmen. Am Rand der E22 in einer Einfahrt zu einem Privatgrundstück. Auf der weiteren Fahrt gab es nicht viel zu entdecken, da das Wetter schlechter wurde und wir Kilometer schaffen wollten. So müssen wir am Dienstag nicht mehr ganz so lange fahren. In einem Campingführer entdeckten wir einen Campingplatz in Kristianopel. In der Nähe soll ein Monument oder Denkmal stehen. Wir haben nur die Zeichnung im Reiseführer gesehen, aber keine Beschreibung gefunden. An der Autobahnabfahrt wurde schon auf das Brömsehus hingewiesen. Nach einer kurzen Wanderung kamen wir dort an. Zu Zeiten des 14. Jahrhunderts befand sich hier eine Festungsanlage, um die Bucht von Kristianopel zu bewachen. Leider ist nichts mehr davon übrig, bis auf die Stelle an der die Festung stand. Naja, so haben wir einen kleinen Abendspaziergang gemacht. Jetzt aber auf zum Campingplatz. Über enge und gewundene Straßen kamen wir endlich nach Kristianopel. Wir dachten hier würde die Welt aufhören, bis plötzlich vor uns ein kleines Städtchen erschien. Die malerisch rot-weißen Holzhäuser sind alle liebevoll mit Blumen geschmückt und alle Einwohner geben sich scheinbar große Mühe den Ort in Ordnung zu halten. Am Ortseingang fanden wir weitere Zeugnisse der alten Festungsanlage an der Bucht und am Campingplatz angekommen, erkannten wir dass dieser Teil der alten Anlage selbst ist. Zunächst war die Rezeption geschlossen, in Schweden beginnt nun die Nebensaison und die Öffnungszeiten verkürzen sich rapide. Doch dank unseres Charmes und der Freundlichkeit der Schweden organisierten uns die benachbarten Restaurant-Betreiber die Chefin des Campingplatzes und wir bekamen noch eine Hütte für heute Nacht. Diese ist sehr klein, leider ohne Küchenzeile, aber trotzdem gemütlich. Viele Urlauber sind nicht mehr hier, ein paar Schweden, etwas mehr Deutsche und einige Andere. Wir erkundeten die Gegend noch ein bisschen, machten viele Fotos und planen nun den letzten Tag unseres Schweden-Urlaubs. Bilder gibt es -hier-

Sonntag, 5. August 2012

Schweden-Urlaub Teil 4: Die Sache mit Birka

In aller Frühe packten wir am Samstag unsere Sachen ein, wir wollen rechtzeitig in der Stadt sein, um die Fähre nach Birka zu bekommen. Abfahrt ist 10 Uhr, zu dieser Zeit waren wir auch am Anleger, leider Fähre schon weg. Am Ticketschalter eröffnete man uns, dass die Fähre nur einmal täglich fährt, diese gerade weg ist und auch so viel zu voll war. Schade. Nun saßen wir, völlig enttäuscht an der Radshusbron und diskutierten, wie wir den restlichen Urlaub verbringen. Der Plan ist nun so: Wir bleiben bis Sonntag in Stockholm, übernachten noch eine Nacht auf unserem Campingplatz und fahren morgen nach Birka. Wir tingelten die Innenstadt entlang in Richtung Djurgarden. Hier befindet sich Stockholms Freizeit- und Erholungszentrum mit Fahrgeschäften, Konzertbühnen, Museen und Freilichtanlagen. Wir besuchten hier das Aquaria – ein Meeresaquarium mit Fischen der Tropen aber auch der einheimischen Fauna. Nicht so spannend. Nach kurzer Pause in einem kleinen Park geht es zurück in die Stadt, hier werden wir auf unserem Weg überrascht von einer Demonstration. Halt, was ist hier denn los? Gegen was demonstriert denn Stockholm? Nichts da, es findet die jährliche Schwulen-und Lesbenparade statt. Viele tausend Menschen säumen die Straßen, es ist fast kein Durchkommen mehr. Hund, Katze, Kind und Kegel werden mitgenommen, um für mehr Gleichberechtigung und Frieden zu demonstrieren. Für uns geht’s weiter in Richtung Schloss, hier entdeckt Bön das Mittelaltermuseum Schwedens. Schwupp, da war er weg und Steffi verbrachte die nächsten 75 Minuten allein im benachbarten Park mit Blick auf die Parade. Ein kurzer Rundgang durch die richtige Altstadt, Gamla Stan folgte anschließend. Hier beeindruckt die angenehme Atmosphäre in den kleinen Gassen. Schnell wurden ein paar Souverniers gekauft und zurück ging der Weg nach Hause. Wir blieben in dieser Nacht nicht in der Hütte, sondern in unserem Zelt auf dem kleinen Grasgrundstück. Keine gute Wahl, aber wir wollen ja früh raus: Birka wartet: Endlich Birka – Wird sich Björn wohl denken. Der Tag ist gekommen, der 5. August 2012 Sonntag und wir fahren nach Birka. Die ehemalige Wikingerhandelsstadt liegt auf der heutigen Insel Björkö, ca. 30 km westlich von Stockholm. Dorthin kommt man nur per Fähre, einmal am Tag und teilt sich dann die Insel mit Hunderten Touristen. Um nicht schon wieder zu spät zu sein stellten wir am Abend zuvor den Wecker auf 6:45... Nach einer eher unruhigen Nacht standen wir tatsächlich pünktlich auf, packten in aller Eile das Zelt und alle Utensilien zusammen und hatten noch Zeit für ein kleines Frühstück. Mit der Metro ging es wieder in die Stadt, gegen 9:15 Uhr erreichten wir den Fähranleger. Wir hatten ein bisschen Bammel, dass wir ohne Vorreservierung nicht auf das Schiff kommen. Aber im loyalen Schweden alles kein Problem. Dank VISA ist noch nicht mal das fehlende Bargeld aufgefallen. Die Tour ist verbunden mit einer zweistündigen Schärenfahrt durch den Mälarensee. Sehr interessant und wir hatten richtig schönes Wetter. In Birka angekommen schlenderten wir zunächst ins Museum, dass im Ticketpreis enthalten war. Naja, man kann mehr daraus machen, aber einige Sachen waren ganz interessant. Björn vergnügte sich im Museumsshop, lernte nebenbei noch einige andere Interessierte aus Deutschland kennen und weiter geht die Inseltour. Zu Fuß erkundeten wir nun den Rest der Insel, bis auf ein Christianisierungskreuz und einige Schafe gab es leider nicht viel zu sehen. Am südlichen Rand der Insel, war früher der Anlegehafen. Hier wurde eine kleine Stadt rekonstruiert, mit originalgetreuen Häusern, einer Bäckerei und nachgebauten Schiffen. Nach dem Mittagessen holten wir noch einen Cache auf der Insel und gingen zurück zum Schiff. Björn ist ein bisschen wehleidig, dass er nicht da bleiben durfte. Auf dem Schiff stellten wir fest, dass andere Cacher an Bord waren. Sie erkannten unseren Cacheaufnäher und gaben sich Preis. Sie kommen aus Belgien, sind ein älteres Ehepaar und waren zuvor schon einmal in Schweden. Die Schärenrundfahrt dauerte ca. 2 Stunden und führte uns vorbei an sehr schönen Orten. Das Schiff hielt zwischendurch 3mal und nahm neue Gäste an Bord. In Schweden ist es üblich öffentliche Badeplätze zu gestalten. Da das Wasser angenehme 20° Grad hat, gehen auch viele Einheimische an ihrem freien Sonntag dort schwimmen. Dieser Ausflug ist ein sehr schöner Abschluss unserer Stockholm-Reise. Nun geht die Fahrt wieder zurück in den Süden, heute übernachten wir auf einem Campingplatz auf Enadö, einer kleinen Ostseeinsel bei Trosa. Uns gefällt der Platz sehr gut, auch wenn wir wie auf einem Präsentierteller zwischen den ganzen Wohnmobilen stehen. Gute Nacht! -hier- gibts wieder bilder!

Freitag, 3. August 2012

Schweden-Urlaub Teil 3: Paddeln und Stockholm

Es gibt wieder Neues zu berichten hier in Schweden. Nachdem wir gestern in Västeras übernachtet hatten erkundigten wir uns nach einer Möglichkeit um ein paar Boote oder Kanus auszuleihen und wurden von einer hochmotivierten Campingplatzangestellten mit einem übertrieben englischen Englisch auf die Insel Björnö verwiesen. Dort angekommen liehen wir uns also zwei Kajaks aus und fuhren drauf los. Zwei Stunden hatten wir Zeit, um unsere Künste auf die Probe zu stellen und siehe da, es klappte nach kurzer Eingewöhnungsphase ganz gut. Tatsächlich war der Einstieg ins wackelige Kajak das Schwierigste. Wir genossen unsere Zeit auf dem Wasser und schauten uns die Insel und ihre vielen Buchten und Anlegestellen von der Seeseite her an. Ruckzuck war die Zeit rum und wir mussten unsere Kajaks wieder abgeben und machten uns auf den Weg ins 99km entfernte Stockholm. Hier hatten wir bereits vor ein paar Tagen eine kleine Hütte für zwei Tage vorbestellt. Der Donnerstagabend verging dann entspannt mit Abendbrot und einem kleinen Spaziergang am See entlang und um den CP. Eigentlich war heute ein Ausflug zur ehemaligen Wikingerhandelsstadt Birka geplant doch irgendwie haben wir vergessen gestern abend den Wecker zu stellen und so standen wir heute statt um acht erst viertel elf auf... Nunja, wir machten das Beste draus und beeilten uns dann mit Frühstück um vom restlichen Tag noch so viel wie möglich zu haben. Wir kauften uns eine s.g. Stockholmcard mit der man nicht nur die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann, sondern auch ermäßigten oder freien Eintritt zu vielen Musen bekommt. So fuhren wir also mit der S-Bahn in die Stadt und bummelten an der Promenade entlang in Richtung Historisches Museum. Für Steffi eher nicht so interessant fühlte ich mich doch sehr wohl zwischen jeder Menge Runensteinen und vielen weiteren Originalfunden aus Birka und der ganzen Wikingerwelt. Darunter der berühmte Wendelhelm und auch einige Schmuckstücke und Accessoires von denen sich Replikate in meinem Besitz befinden :-) Nach dem Museum besichtigten wir noch das königliche Schloss, welches auf der Insel Staden Mellan Broarna liegt. Das bedeutet so viel wie Stadt, die zwischen zwei Brücken liegt. Überhaupt liegt die Stadt Stockholm über 14 Inseln verteilt und ihr Name bedeutet soviel wie Pfahlinsel. Auf der Schlossinsel wurden wir von einem heftigen Regenguss überrascht und wurden kräftig durchgeweicht, sodass wir völlig durchnässt wieder am CP ankahmen. Nun sitzen wir wieder in unserer Hütte und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Bilder gibt’s -hier-

Mittwoch, 1. August 2012

Schweden Teil 2: Von Göteborg über Mariestad nach Västeras

Die letzten beiden Tage waren wir wieder fleißig unterwegs! Gestern schauten wir uns Göteborg an und hoben bei der Gelegenheit einige Caches! Göteborg ist an sich eine sehr schöne Stadt, leider vermieste uns das Wetter den vollen Genuss und auf dem Rückweg wurden wir, natürlich ohne Regenjacken, schön nass! Generell scheint der Urlaub unter keinem Guten Stern zu stehen: das Wetter ist eher mittelmäßig (obwohl jetzt, hier auf dem Campingplatz in Västeras grade die Sonne scheint) und nachdem Steffi ihre Erkältung überstanden hat scheint sie jetzt irgend einen Infekt zu haben. Jedenfalls fühlt sie sich nicht gut und ich musste heute Nachmittag sogar alleine auf Hügelgräbertour gehen! Von Göteborg fuhren wir also gestern an den Vänern-See nach Mariestad. Es war schon recht spät und da es Steffi schon gestern nicht so gut ging mieteten wir uns direkt in eine kleine gemütliche Cabin auf dem CP in Mariestad ein und genossen den Abend bei selbst gemachten Burgern und einem schönen Sonnenuntergang! Der heutige Tag begann zwar mit schönem Wetter, für Steffi aber dafür mit einer Runde nach-Ulf-rufen! Also fiel unsere geplante Paddel-Tour in Wasser und wir fuhren gleich nach dem Frühstück und Aufräumen nach Västeras. Das heißt einen Zwischenstopp machten wir noch! Beim Auschecken am CP bemerkte ich ein Plakat welches auf einen neueröffneten Vikingreenactment-Laden hin wies. Dass ich das nicht ungesehen links liegen lassen konnte war klar! Nun, ich bin nun also Besitzer eines neuen Hastings-T-shirts und eines schönen dicken Wolllodenstoff für eine Gugel :-) Danach führte uns unser Weg zwischen den beiden goßen Seen Vänern und Vättern hindurch nach Västeras. Hier setzte ich Steffi am CP ab und machte mich leider nun alleine auf zum Anundshög, einem Riesigen Hügelgrab mit Schiffssteinsetzungen und vielen weitere Grabhügeln drum herum. Sogar einen echten Runenstein konnte ich bewundern. Dieser trug, wie fast jeder Runenstein die Inschrift „X ließ diesen Stein errichten zu Ehren von Y, und Z ritze die Runen“... Interessant ist die Ornamentik mittig welche wohl ein eng umschlungenes Paar darstellt. Der Wiki-Playboy sozusagen :-) Ich machte noch eine kleine Wanderung entlang der weiteren Gräber zu einem alten Hof bevor ich zurück auf dem CP fuhr. Jetzt sitzen wir bei Aro und Tee vor unserem Zelt und hoffen, dass es Steffi morgen wieder besser geht, damit wir unsere Paddeltour nachholen und den Urlaub wieder richtig genießen können. -hier- gibts wieder neue Bilder