Mittwoch, 7. August 2013

„Komm wir fahren nach Amsterdam...“ - von Grachten, Window-shopping und Marihuana

Den heutigen, letzten Tag unserer Reise verbrachten wir in Amsterdam. Wir hatten uns schon sehr zeitig den Wecker gestellt, um die Durchfahrt der Carnival Legend durch die Ijmuiden-Schleuse an der Spitze von Holland zu sehen. Blöd nur, dass wir den Wecker nicht auf „Schlummern“ sondern aus gestellt haben und nur Steffi gerade so noch die Ausfahrt aus der Schleuse sah! Aber es gab ja noch die Rücktour zurück in die Nordsee!
Nachdem wir uns also nochmal hingelegt und dann später gefrühstückt hatten befanden wir uns bereits am Pier von Amsterdam. Der erste Blick aus unserer Kabine traf auf ein modernes, gläsernes Bürogebäude, welches direkt am Pier, also keine 20m von unserem Balkon stand. Das soll also Amsterdam sein? Nein! Wir packten unseren Rucksack für den ersten Tagesausflug und gingen von Bord. Nach ca. 15min Fußweg erreichten wir die Innenstadt bzw. die touristisch interessantesten Viertel Amsterdams. Der erste Eindruck war eine Mischung aus „die Stadt erwacht gerade von einer harten Partynacht“ und „die Leute gehen nochmal kurz einkaufen bevor sie feiern gehen“!
Man sieht Menschen im Jogginganzug im Supermarkt, Geschäftsleute, die ihre Zeitung in einem Café lesen und jede Menge junger Menschen (offensichtlich auch Touristen) mit Rucksäcken, Isomatten und Sonnenbrillen.
Und über alle dem schwebt ein süßlicher Geruch von Kräutergarten...
Wie ihr alle wisst ist in Amsterdam der Verkauf und Gebrauch von Marihuana, Gras, Dope oder wie auch immer man dazu sagen will völlig legal. Und die Leute machen reichlich Gebrauch davon! Wahrscheinlich sind es hauptsächlich die Touristen, die in ihrem Urlaub die Gelegenheit auf einen legalen Joint nutzen, aber nicht nur. Da sieht man den bereits erwähnten Geschäftsmann im Anzug neben seiner Zeitung eben auch mit einem Joint!
Deshalb die Sonnenbrillen auch bei diesigem Nieselwetter, wie wir es heute hatten! :D
Jedenfalls reicht es um über die Stadt einen permanenten Hauch von Mariuana zu legen.
Aber Gras ist natürlich nicht alles was man hier erleben kann. Auf unserer Tour durch die Stadt sahen wir bereits einige der berühmten Grachten und Kanäle. Da eine der Haupttouristenzonen der Rotlichtbezirk ist, sahen wir auch einige Lokalitäten und Shops, die sich der käuflichen Liebe verschrieben haben. Was heißt „einige“? Dutzende! Im Großen und ganzen ist es wie auch die Reeperbahn in Hamburg, Sexshops, Kinos, Stripclubs reihen sich aneinander. Jedoch eine Besonderheit gibt es! Das s.g. Window-shopping! Man sieht hinter Glastüren und großen Schaufenstern die Damen direkt sitzen und bei Interesse geht man einfach zu ihr in die Kabine, ein Vorhang wird zugezogen und los geht’s...

Am Nachmittag machten wir noch einen vom Schiff organisierten Ausflug durch den „Red-light-Distrikt“ und haben so manche Information über den Bezirk erfahren. So erklärte man uns zum Beispiel wo es das beste Gras zu kaufen gibt und dass die Damen hinter den Glasscheiben im 12-Minuten-Takt abrechen. 12 Minuten – 50€, was das allerding alles beinhaltet haben wir nicht erfahren!
Die Tour endete wie sie begann im Bus zum Cruise-Terminal mit einer Rundfahrt vorbei am Marinemuseum und anderen Amsterdamer Sehenswürdigkeiten.
Wieder auf dem Schiff machten wir uns ein letztes Mal auf zum „Truffles Restaurant“, um dort das leckere Abendbrot zu genießen und uns anschließend die morgends verpasste Schleusendurchfahrt diesmal anzusehen! :D
Nun schaukelt des Schiff wieder etwas mehr, wir befinden uns ja wieder auf offener See!

Das war sie nun - unsere Kreuzfahrt durch die Ost- und Nordsee! Den restlichen Abend verbringen wir nun mit Packen, Blogschreiben und letzten Souveniereinkäufen.

Wir sind, trotz der Freude auf Zuhaus, doch traurig, dass die schöne Zeit an Bord schon vorbei ist und wünschen uns noch länger bleiben zu können!
Die Legend wird diese Reise jetzt noch zwei mal machen, bevor sie eine Tour antritt, die in uns beiden gleich noch mehr das Fernweh weckt. Sie wird die Norwegische Küste entlang bis zum Nordkap fahren bevor sie mit der nächsten Tour um die Britischen Inseln und anschließend nach New York fährt.
Doch für uns heißt es morgen erstmal von Bord zu gehen, einen Kurztrip durch London zu machen und anschließend den Heimflug anzutreten!

Dienstag, 6. August 2013

Sozialstudien im Urlaub

Vom Beginn unserer Reise an, ertappten wir uns immer mal dabei, wie wir, während wir über die Decks flanierten, in sozialwissenschaftliche Gespräche verfielen. :D
An erster Stelle stand dabei immer wieder die Frage, ob es für die Kellner, den Zimmerservice, Putzkräfte ein lohnenswertes Geschäft ist, an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zu arbeiten. Über die näheren Arbeitsbedingungen, wie Bezahlung, Arbeits- und Pausenzeiten können wir keine sachlichen Aussagen treffen. Wir sehen nur, wie diese Menschen sich bemühen, um es den Gästen so angenehm wie möglich zu machen. Überall tummeln sie sich herum und putzen, räumen, wischen, grüßen freundlich, wünschen den Gästen einen schönen Tag. Das kann doch nur anstrengend sein. Obwohl auf dieser Reise US-Amerikaner sicher nicht in Überzahl liegen (sehr viele Engländer, Portugiesen, Kanadier und weitere europäische Nationalitäten), kann man ihre Herkunft gut erkennen. Leider nutzen sie den Luxus aus, dass ihnen das Personal ja eh alles hinterherräumt. Der Gast steht in der Hotellerie- und Gastrobranche halt an erster Stelle. Wir weigern uns gegen diesen Trend, essen immer ordentlich auf, räumen unser Geschirr wenigstens zusammen und auch unsere Kabine ist einigermaßen aufgeräumt.
Für uns entwickeln sich zusehends drei Klassen an Bord:
  1. die Gäste; sie dürfen einfach alles, was ihnen Spaß bringt. Hauptsache es gibt keine Beschwerden.
  2. die Crew im oberen Aufgabenbereich; Führungskräfte, etc. 3.
  3. die Crew im unteren Aufgabenbereich, ausführende Tätigkeiten, Putzkräfte, Abräumer, Zimmerservice.
Wir heißen diese Mentalität nicht für gut, können sie aber leider nicht ändern! Wir hoffen einfach, als gutes Beispiel voranzugehen und vielleicht einen positiven Eindruck zu hinterlassen in dem wir dem Personal bei ihrer Arbeit ein wenig entgegen kommen.

An zweiter Stelle unserer Gespräche stand das Thema, dass viele Menschen sich ihrer Körperproportionen nicht scheuen und enganliegende Kleider, Röcke, Hosen anziehen. Da steht man dann eben im engsitzenden Abendkleid an der Pizzatheke, nachts 1 Uhr (hat ja 24 Stunden auf) und befiehlt dem schmächtigen Indonesier, er solle doch bitte eine Peperonipizza herbeizaubern. Dieser steht wahrscheinlich schon seit 9 Stunden am heißen Ofen, wünscht sich den Feierabend herbei, muss den Auftrag aber leider erfüllen. Steht ja so im Arbeitsvertrag.
Der Freiheit sind keine Grenzen gesetzt, alles ist möglich. 



Zu den zwei Seetagen können wir leider nicht viel berichten. Ab und zu konnte man uns auf dem Deck sehen, ein wenig Sonne erhaschen. Am Montag Abend unterquerten wir die große Beltbrücke zwischen Dänemakr und Schweden. Das war ein Riesenspektakel, viel Platz zwischen Schornstein und Brücke war nicht mehr.

Sonntag, 4. August 2013

im Osten was Neues...

Zunächst kommt noch ein kleiner Nachtrag zu Samstag, bevor wir uns dem Tag in Tallin widmen: Auf dem Weg in die St. Petersburger Innenstadt entdeckten wir ein Brautpaar auf dem Weg zu einem Fototermin. An sich nichts ungewöhnliches an einem Samstag. Wenig später entdeckten wir noch ein Brautpaar, welches vor einer der vielen Sehenswürdigkeiten posierte. Unsere Reiseführerin erklärte uns, dass viele junge Brautpaare die Mühe nicht scheuen in St. Petersburg zu heiraten. Es gilt als sehr modern und angesehen. Für diejenigen, die eine Braut entdecken, bedeutet es Glück. Ingesamt haben wir uns siebenmal Glück eingeholt. Zwischendurch wurde es eine richtige Plage, da die Brautpaare mit den XXL-Limosinen und übergroßen Schmuckarrangements einem den Weg versperrten. Am Ende haben wir uns für alle frisch Vermählten gefreut und haben das Glück hoffentlich gut genutzt.

Am Sonntag erreichte das Schiff Tallin in Estland. Der Hafen befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Wir verliessen das Schiff gegen 10 Uhr und steuerten den ersten Geocache an. Er befand sich neben einem Tor der alten Stadtmauer. Um die mittelalterliche Altstadt zieht sich die Stadtmauer auf einer Länge von ca.1km und beherbergt Wohnungen, Ateliers und Cafés. Tallin ist eine sehr design- und Kunstverrückte Stadt. Auf dem Domberg im Westen der Stadt befinden sich das Parlamentsgebäude, eine russisch-orthodoxe Kathedrale sowie die evangelische Domkirche. Von hier hatten wir einen schönen Blick über die Bucht. Das Wetter war den ganzen Tag lang angenehm sonnig und warm. Da hat das Glück von St. Petersburg schon geholfen ;)
Wir bummelten weiter durch die Stadt, machten viele Fotos und genossen das touristische Flair. Zum Mittag gab es traditionell russische Küche: Blini und Pelmeni. Borscht haben wir auch probiert. Alles sehr lecker. Zurück an Bord verbrachten wir den restlichen Tag in der Sonne und philosophierten über die unterschiedlichen Lebensstile der Menschen. Dazu wird es morgen ( ist ja ein Seetag und wir verbringen die ganze Zeit auf dem Schiff) einen extra Blogeintrag geben. Nach dem Abendbrot leisteten wir uns einen Cocktail und bestaunten den Sonnenuntergang. Ihr könnt ihn auf den Bildern sehen.

Samstag, 3. August 2013

Warum ist man hier immer so satt?

… diese Frage stellen wir uns regelmäßig nach jedem Essen! Zu jeder Mahlzeit, egal ob auf dem Lido-Deck oder im Restaurant, nehmen wir uns vor heute mal nicht sooooo viel zu essen. Nun ja und da die Vernunft mit an Bord eines Kreuzfahrtschiffes geht, genauso wie sie mit in jeden All-inclusive Urlaub fährt, kommt trotzdem nach jeder Mahlzeit dieser Spruch! :D
Aber nun zu unserem Bericht der letzten beiden Tage: Der gestrige Tag (Freitag) begann mit trübem Himmel und gelegentlichem Regen! Da wir auf Grund der russischen Einreisebestimmungen aber sowieso nicht auf eigene Faust das Schiff verlassen durften und unser gebuchter Ausflug erst um 19 Uhr starten sollte, verbrachten wir den Tag entspannt an Deck. Nachdem wir gefrühstückt hatten und eine Runde an Deck spazieren waren, versuchten wir uns an einer kleinen Partie Minigolf. Mit nur wenigen Schlägen über Par und nun durch die kühle Seeluft richtig wach, beendeten wir unsere Runde und kehrten in unsere Kabine zurück!
 Das Wetter besserte sich langsam und es versprach doch noch ein freundlicher Tag zu werden. Da wir noch den ganzen Nachmittag Zeit hatten, gingen wir ins bordeigene Fitnessstudio (zum 2. mal bereits!) mit dem Resultat, dass uns heute mal wieder alles weh tat! Aber von nichts kommt ja nichts! :D Zur Belohunung gabs eine Runde Entspannung im studiointernen Whirlpool!

Nachdem wir uns geduscht und fertig gemacht und noch etwas zum Abendbrot gestärkt haben (diesmal hätte es fast geklappt mit dem weniger-essen!) war es kurz nach 18 Uhr und wir begaben uns in Theater, dem Sammelpunkt für die Abendausflügler nach St. Petersburg. Nach kurzer Einweisung und einem überraschend problemlosen „Grenzübergang“ saßen wir auch schon im Bus in die Innenstadt. Vorbei ging die Fahrt an riesigen Wohnscheiben die jedes Rieth und jedes Lobeda-West wie kleine Einfamiliensiedlungen aussehen lassen! Aber das war zum Glück nur die eine Seite der Stadt. Nach ein paar Fahrtminuten kamen wir zum Fluss Neva und dort bekamen wir DAS St. Petersburg zu sehen! Wir stiegen vom Bus in kleine Flussboote um und schipperten den Fluss auf und ab, vorbei an allerhand vom Wasser aus sichtbaren Sehenswürdigkeiten. Darunter jede Menge Paläste, das Schiff Aurora, von welchem die Rote Revolution ihren Anfang nahm und vieles mehr. Nach guten zwei Stunden war die lustige Flussfahrt mit Champagner auch schon vorbei und nach einem kurzen Souvenier-Stop mit Wodkaverkostung gings zurück auf die Legend! Ein netter Vorgeschmack auf den Samstag!

Eben dieser begann recht zeitig, schließlich sollte der Ausflug bereits 8:30 Uhr starten. Also, raus aus dem King-Size-Bett, fertig machen, frühstücken und ab zum Treffpunkt. Pünktlich saßen wir im Bus und wurden von Marscha, unserer Reiseführerin begrüßt und auf dem Weg in die Stadt bereits mit Informationen zur Stadt versorgt. Da natürlich nicht alle Ausflügler die Tour am Vorabend mit gemacht haben begann auch diese wieder mit einer Fahrt über die Neva und ihre unzähligen Seitenarme und -kanäle. Später folgte noch eine ausgiebige Busrundfahrt quer durch die Stadt, vorbei an vielen Palästen und Plätzen, die diese Stadt so einzigartig machen. Wer schon einmal in einer anderen russischen Stadt war, kann den Satz unserer Reiseführerin „wer in St. Petersburg war, war nicht in Russland!“ nachvollziehen. Es gibt hier quasi keine schmutzigen Ecken oder andere „Schandflecken“. Der erste Stop unserer Tour war die Peter- und Paulskathedrale in der gleichnahmigen Festung. Ein pompöser, christlich-orthodoxer Prunkbau, in welchen sämtliche Zaren und Zarinnen ihre letzte Ruhe gefunden haben. Die letzte Zarin wurde erst 2006 hier her umgebettet! Zurück zum Bus und weiter ging die wilde Fahrt durch verwinkelte Gassen und über breite Plätze. Das nächste Highlight war das Mittagessen! Wir wurden in einen Palast geführt, der heute eigentlich das Rundfunk- und Telekommunikationsmuseum beherbergt, aber nicht etwa um die dortige Ausstellung zu besichtigen! Nein, man führte uns direkt in den Ballsaal, wo bereits gedeckte Tische auf uns warteten. Wie speisten nun in der gleichen Atmosphäre wie es die Fürsten im alten St.Petersburg schon taten. Eingeleitet wurde das Essen von Champanger und Wodka, gefolgt von einem Vier-Gänge-Menü und begleitet von traditioneller russischer Musik und Tanzeinlagen. Nach diesem nichtalltäglichen Essen folgte ein kurzer Spaziergang zur Spilled-Blood-Kirche, einem Bau der zu Ehren des ermordeten Zaren im Stil der Kathedrale auf dem Roten Platz in Moskau errichtet wurde.

Den Abschluss unsere heutigen Tour bildete eine Führung durch den Yusopov-Palast, in welchem der berühmte Rasputin durch eine Gruppe von Verschwörern sein Ende fand. Der Yusopov-Palast ist ein typischer zaristischer Prunkbau, wie man ihn sich vorstellt. Wandteppiche, Kronleuchter und alles was das Aristokratenherz begehrt! Als wir nun endlich wieder im Bus zurück zum Schiff saßen, waren wir völlig geschafft ob der vielen Eindrücke des Tages! Das Ausreisen war wieder ganz problemlos und so kamen wir geschafft aber froh, diesen Ausflug gemacht zu haben, in unserer Kabine an und geniessen nun den Abend bei Bier und Wein und leckerem Obst und Käse auf unserem Balkon! :-) Katja hat sich wieder Mühe gegeben uns zu verwöhnen! VIELEN DANK DAFÜR!

 -hier- die Bilder. Ich glaube, die sprechen für sich!

Donnerstag, 1. August 2013

Cruise passengers – just in time (Kreufahrtpassagiere – pünktlich in der Zeit)

Die Vorteile einer Balkonkabine liegen eindeutig darin, dass man aus dem Bett heraus sieht, welches Wetter draußen ist. Und heute früh blieben wir ganz entschieden liegen. Bereits gegen 7 Uhr kamen wir in Helsinki an. Ab 8 Uhr durften wir das Schiff verlassen. Für uns standen einige Aktivitäten auf dem Plan, für die gutes Wetter wünschenswert ist. Wir buchten im Vorraus schon zwei Kayaks bei einer Paddelstation ca. 10km östlich der Stadt. Wir mussten also mit den öffentlichen Verkehrsmitteln einmal durch die ganze Stadt.
In Helsinki legen die Kreuzfahrtschiffe an verschiedenen Kais an. Die Carnival Legend lag im Südwesten am Länsisatama. Nachdem wir uns bei einem reichhaltigen Frühstück gut gestärkt hatten, verliessen wir gegen 10 Uhr das Schiff. Wenn man bedenkt, dass wir 10.30 Uhr den Termin an der Paddelstation hatten, konnte der Weg dorthin nur sportlich werden. Zu Fuß machten wir uns auf in Richtung Zentrum bzw. U-Bahn-Station. Soll ja alles gar nicht so weit entfernt sein. Blöd nur, dass das gesamte Hafengelände eine einzige Baustelle ist. Die Finnen verstehen es trotzdem alles sehr gut auszuschildern. Die U-Bahn endlich gefunden, fuhren wir direkt bis zur Haltestelle Rastila. Von dort sind es nur noch1,5km bis zum Paddeln. Inzwischen war es 11 Uhr, wir haben es schon abgeschrieben. Der Regen nahm mittlerweile stark zu und Haare, Gesicht, Hände und Beine waren schon komplett nass. Der Fußweg ging durch eine Appartment-Gegend. Kleine, gepflegte Vorgärten, Spielplätze, Garagen. Sind wir hier richtig? Wir waren es. Bön entdeckte einen Aufkleber an einer Straßenlaterne, auf dem ein kleiner Paddler zu sehen war. Der Pfeil darunter führte uns zur Paddelstation.
Wir mieteten die Kayaks für zwei Stunden. Bei dem Wetter würden wir eh nicht so lange paddeln. Als alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden und wir spritzwassergeschützt ins Kayak einstiegen, konnte das Abenteuer losgehen. Unser GPS-Gerät zeigte etliche Geocaches in der Nähe an, die wir auch gut erreichen konnten. Das Insel-Archipel, das rund um Helsinki liegt, ist zugänglich für jedermann. Wir ließen unsere Kayaks am Ufer einer der Inseln und suchten nach den kleinen Dosen. Ohne von jemandem gestört zu werden – war ja keiner da!
Nach zwei Stunden ging es wieder zurück. Jetzt haben wir von den Paddeleinheiten ganz schön Muskelkater.
Auch wenn nicht mehr viel Zeit blieb, bevor das Schiff abfuhr, wollten wir dennoch einmal in die Innenstadt schauen. Mit der Metro ging es zurück, dann zu Fuß durch die Shoppingmeile. Helsinki ist eine moderne Stadt, in der viel zu viele Menschen unterwegs waren. Uns hat es sehr an Stockholm erinnert, naja es ist und bleibt Skandinavien. Übrigens ist uns aufgefallen, dass auf allen Straßenschildern die Namen von Stationen oder Stadtteilen immer mit zwei Begriffen beschrieben sind. Wahrscheinlich ist in Helsinki Schwedisch als Verkehrssprache akzeptiert, weshalb alle Namen und Ausdrücke in beiden Sprachen vorkommen.
Wir stärkten uns mit Pizza und Pasta, bevor wir hektisch wurden. Schon einmal sind Passagiere in Warnemünde zu spät zum Hafen gekommen. Das Schiff kann die Abfahrtszeit nicht nach hinten verzögern, weshalb alle gebeten werden pünktlich an Bord zu sein. Uns blieb zwar noch genügend Zeit, doch wer weiß was dazwischen kommt?! Mit der Metro ging es bis nach Kamppi, dort wollten wir in die Straßenbahn einsteigen. Keine Haltestelle zu finden, nicht mal Gleise zu sehen. Der Verzweiflung nahe führte uns der Instinkt trotzdem an die richtige Stelle. Juchuu, wir schaffen es noch pünktlich. Die letzten 400m bis zum Schiff liefen wir wieder durch die Großbaustelle am Hafen. Hier ist der Fußweg für Kreuzfahrtgäste auch extra ausgeschildert. 5 Minuten bevor alle Gäste wieder an Bord sein sollten, drudelten auch wir ein. Eben pünktlich in der Zeit.
Das Sail-away, also die Ausfahrt aus dem Hafen sahen wir von Deck 10, mittlerweile in der prallen Sonne. So kann sich das Blatt manchmal wenden. Jetzt geht die Fahrt weiter nach St. Petersburg. Hier gibt’s bestimmt noch spannendere Geschichten zu erzählen.

Am Mittwoch durften wir noch eine ganz besondere Veranstaltung erleben. An Bord der Carnival Legend befindet sich der Illusionist Justin Illusion. Keine Ahnung welchen Stellenwert er in den USA hat. Faszinierend war es trotzdem: Zusammen mit dem Tanzensemble des Schiffs zauberte er in 45 Minuten wie wild. Er ließ ein Motorrad verschwinden, zauberte seine Assistentin erst aus der Kiste weg und dann unter seinen Vorhang. Und alles vor unseren Augen. Drum herum wurde viel getanzt und gemacht. Das war wirklich sehr spektakulär.

-hier- gibts Bilder

Mittwoch, 31. Juli 2013

Carnival Legend Teil 1

Wie jedes Jahr wollen wir euch auch dieses Jahr über unseren Urlaub auf dem Laufenden halten und sozusagen Reisetagebuch führen!

Wir befinden uns nun also an Bord der „Carnival Legend“ auf der Reise von Warnemünde, über Helsinki, St. Petersburg, Tallin und Amsterdam nach Dover in England! Begonnen hat unserer Reise mit einer recht entspannten Zugfahrt von Erfurt über Halle nach Warnemünde! Dort angekommen rollerten wir mit unseren Koffern die paar Meter vom Bahnhof zum Hafen und trafen unterwegs Stephan, Daniela und Malina welche grade als Tagesbesucher auf unserem Schiff waren.
Wir waren also schon angekündigt! Aber wenn man sich unter dem Namen Jauch auf einem Carnival-Schiff vorstellt, wird man sowieso gleich mit einem wiedererkennenden Lächeln begrüßt, man ist ja schließlich „family of Kat“ :D
Dementsprechend schnell ging unser Bording vonstatten und wir bezogen unsere herrlich große Balkonkabine! Schon beim Einsteigen wurden wir von Neill, dem IS-Manager begrüßt. Er ist, durch Katja organisiert, unser Ansprechpartner bei allen Fragen! Wir bekommen natürlich standesgemäß eine Sonderbehandlung! Das beinhaltet sowohl günstigere Preise bei der Versorgung mit Getränken, Merchandising und dergleichen als auch ein Sofort-service bei allen Problemchen, die auftreten könnten! :D Hierfür vielen lieben Dank liebe Katja!!!
Nach dem Einchecken und einem ersten Rundgang auf dem Schiff, gingen wir noch einmal von Bord um den restlichen Tag in Warnemünde und das herrliche Ostsee-Sommerwetter zu genießen. Ein stilechtes Fischbrötchen leitete unseren Rundgang durch Warnemünde inkl. Geocaching ein und so verbrachten wir einen entspannten Nachmittag.
Als Einstieg in unseren Urlaub gingen wir später im Restaurant „Truffels“ Abendbrot essen, um danach den wohl diese Woche noch oft zu hörenden Satz „ puh, jetzt bin ich satt!“ zu sagen. :D
Um 23 Uhr war es dann soweit! Zum Klang allermöglicher deutscher Seemanns- und Fernwehlieder von Seiten der Hafenlautsprecher, legten wir mit Blick auf die vielen Lichter von Warnemündes Hafenstadt ab! Ein emotionaler Moment, wenn auch nicht neu für uns, schließlich hatten wir diese Situation bereits letztes Jahr im Sommer als wir Warnemünde mit der Fähre Richtung Trelleborg/ Schweden verließen! Auch 2010 waren wir bereits im Rahmen unserer Ostseereise hier!
Nach dem sog. Sail-away war der Tag für uns bereits beendet, da er ja schon Früh um 4:30 Uhr begann! (...das ist ja wie zu Arbeitszeiten!!!)
Der heutige Mittwoch begann entspannt um 9:30Uhr mit Aufstehen und fertigmachen für den ersten Seetag. Da wir keine festen Zeitpläne für heute hatten, verlief der Tag ganz enspannt. Wir frühstückten zuerst in Ruhe (ja, ehe wir soweit waren, gab es nur noch das Spätaufsteherfrühstück...), danach besuchten wir einen Vortrag im Theater über Tallin und Amsterdam und betätigten uns anschließend sportlich im Fitnessstudio. Nach einer kleinen Mittagspause in der Kabine begaben wir uns aufs Lido-Deck um Mittag zu essen. Es gab... sagen wir mal amerikanisch! Also Burger, frittiertes Hähnchen, Pommes und Hotdogs... aber wir hatten ja schon Sport gemacht! :-)
Der restliche Nachmittag verging mit ein paar organisatorischen Wegen an Bord, Einrichtung des Internets und Entspannung.
Nun sitzen wir hier auf Deck 2 in einer der vielen Bars und schreiben unseren Blog und sortieren schon mal Bilder für das Fotoalbum! Heute Abend erwartet uns eine Zaubershow und wir stehen noch vor der schwierigen Entscheidung ob wir heute im Restaurant oder auf dem Lido-Deck Abendbrot essen sollen! Ja, das Leben als Kreuzritter (oder -Fahrer) ist schon eins der Schwersten! :D
Mit diesen Worten wollen wir für heute enden und senden allen Daheimgebliebenen liebste Grüße!
Steffi & Bøn

-hier- gibts Bilder