Dienstag, 14. September 2010

Elsterberg 2010

Hier nun der Bericht aus Elsterberg:

Nach dem ich am Freitag (03.09.2010) aus Jena kommend mit Mutsch einen Autotausch vorgenommen habe (Mutsch verbrachte das WE in Berlin beim Seminargruppentreffen, hatte somit eine weitere Fahrstrecke und damit ein Vorrecht auf den Audi :-)), packte ich meine 7 Wikingersachen (oder eher 77 Wikingersachen?!) und wurde von Hardy in Salome’ abgeholt. Mit einem bis unters Dach mit Kettenhemden, Helmen, Schwertern und natürlich Met voll gepackten Auto plus Hänger machten wir uns nun zu viert auf in Richtung Elsterberg. Elsterberg liegt romantisch in einem Tal zwischen Greiz und Plauen und hatte die größte mittelalterliche Burgruine Sachsens zu bieten und genau diese war unser Ziel. Hier veranstalteten „Heinrichs Erben“ an diesem Wochenende ein Heerlager.
Nach einigem Suchen fanden wir dann auch tatsächlich den Ort und die Ruine, welche mitten in der Stadt hoch oben auf einem Berg thront.
Am Fuße der Burg trafen wir bereits auf einige aus Thalheim bekannte Gesichter und so standen wir in kurzer Zeit mit unserem Auto inklusive Hänger mitten auf der Burg ohne eine Ahnung zu haben wie wir da jemals wieder wegkommen sollen. Irgendwie sind Burgen aus dem 8. Jh. nicht für PKW mit Anhänger gedacht glaube ich!
Wie dem auch sei, bevor wir uns damit beschäftigen mussten gab’s erstmal ein herzliches Willkommen von Seiten des „freien bretonischen Bundes“ und „Heinrichs Erben“, insbesondere Sandro, in Form des ersten Mets an diesem WE :-)
Nachdem die ersten Hörner auf das Wiedersehen geleert worden sind, entschlossen wir uns (auf Jules Drängen) doch erstmal unser Zelt aufzubauen. So schlugen wir nun unser knall-oranges Zelt zwischen all den schönen Mittelalterzelten auf, was uns gleich den Namen “Space- Cowboys“ einbrachte. Aber das Zelt war dicht und es war für alle Mann (und Frau) genügend Platz. Und da dieses Lager sowieso ohne Zuschauer abgehalten wurde, nahm man es in diesem Fall mit der Authentizität nicht allzu ernst.
Der Freitag Abend gestaltete sich dann noch durch Wiedersehen und Neukennenlernen anderer Reenactorgruppen, Bankklatschen, Wiki-Twister und natürlich jeder Menge Met, Odinbräu und durch diese angeheiterte Gespräche :-)
Die tapfersten hielten das Ganze bis zum Samstagmorgen gegen 6:00 Uhr durch, was sich in Kampftauglichkeit am Samstag natürlich widerspiegelte: einige waren gar nicht im Stande auch nur ihre Ausrüstung anzulegen, andere versuchten es zwar gingen aber bei der Erstürmung der Burg sang- und klanglos unter.
Aber genug der Worte zur Trunkenheit!
Die eigentliche Beschäftigung des Tages sollte ja der Kampf sein und das war er auch!
Begonnen wurde das Ganze mit einer Art „Capture the flag“: Alle Kämpfer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und auf der gesamten Burganlage wurden Fahnen verteilt, jeweils immer 2 Stück verschiedener Farbe an einem Ort.
Eine Gruppe fing nun ganz oben auf der Burg, also im Hof an und die Andere unten am ersten Tor. Ziel beider Gruppen war es nun, die Burg durch das Aufstellen so vieler ihrer Flaggen wie möglich zu erobern. Dabei mussten min. 3 Mann einer Gruppe an einer Fahne sein um sie für sich zu gewinnen und sie durfte gerade nicht umkämpft sein. Wenn nun ein Kämpfer getroffen wurde (Treffer nach Codex Belli) musste er zur nächsten Fahne seiner Farbe zurückkehren und dann von neuem angreifen.
Es dauerte nicht lange und die beiden „Heere“ verkeilten sich im Torbogen zum Burghof und ein wildes Hauen und Stechen begann!
Was nun folgte war ein ständiges Reinstürmen, Schuldwall halten, Draufhauen, Getroffenwerden, zurück zur Fahne rammeln und von neuem angreifen.
Das war vor allem für die Partei die immer wieder den Berg runter und wieder Hoch musste sehr anstrengend! Nach gefühlten 10 Stunden der Klopperei folgen noch ein paar Workshops zum Thema Schildwall, Langwaffenangriff und –Abwehr.
Den Samstagabend verbrachten wir mit Abendbrot an einer langen Tafel zu der Jeder etwas beisteuerte, was bei ca. 80 Teilnehmern dazu führte, dass es zu einem Buffet von ca. 30m Länge und einer schier endlosen Reichhaltigkeit kam. Für den späteren Abend hatten „Heinrichs Erben“ eine Tanzlehrerin organisiert welche dann noch bis in die späte Nacht mittelalterliche Reigentänze lehrte.
Natürlich wurden zu jeder Mahlzeit und Gelegenheit reichliche Mengen Odinbräu und des goldenen Göttertrunks verzehrt :-)
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des gemütlichen Ausklangs und des Abschiednehmens. So packten auch wir unsere Sachen und fuhren etwa gegen 14:00 Uhr los, da wir noch einen Mittelaltermarkt in der Nähe besuchen wollten den uns Tilo ans Herz legte.
Auf diesem Kaufte ich mir dann ganz spontan ein neues Schwertsax, sozusagen als Geburtstagsgeschenk an mich selbst :-)
Gegen Abend erreichten wir, mit einigen blauen Flecken und ziemlich knülle aber glücklich ob des erlebten Wochenendes, dann wieder die Heimat.

Hier nun noch einige Bilder zum Wochenende in Elsterberg: -Klick mich!-

Montag, 6. September 2010

einmal Finsterwalde und zurück

Hier soll nun der ausführliche Bericht über die beiden letzten Wochen(enden) aus meiner Sicht folgen. Beginnen wir mit meinem Besuch in Finsterwalde:

Nach dem ich eine, sagen wir mal, nicht ganz unkomplizierte Berufsschulwoche, hinter mich gebracht habe, fuhr ich am Freitag, dem 27. 08 mit Grütze nach Finsterwalde.

Ja, wir haben es nun nach 2 ½ Jahren der Freundschaft (obwohl ich manchmal denke ich kenne ihn und Ille schon ewig) endlich geschafft mal den Grundstein für ein gegenseitiges Besuchen der Heimat des jeweils Anderen zu legen! (Was für ein Satz!)

Jedenfalls brauste ich nun mit Paps’ nagelneuen Audi A4 in Richtung Finsterwalde. Überhaupt war ich die letzten beiden Wochen stolzer Audifahrer, weil mein lieber Paps ja aus gegebenem Anlass nicht fahren konnte und es ja schade wäre so ein schönes neues Auto einfach rum stehen zu lassen :-)

Nach ca. zweistündiger Fahrt leuchtete mir nun zwischen den endlosen Weiten der brandenburgischen Prärie, zwischen Wäldern die noch nie ein zivilisierter Mensch durchschritt, zwischen Bären und Wölfen ein gelbes Schild mit schwarzer Schrift entgegen:
„Finsterwalde – Elbe-Elster-Kreis“
Nun, was soll ich sagen? Außer vielleicht: „Genauso hab ich’s mir vorgestellt!“ :-)

Nach einer kleinen Rundfahrt durch die Metropole Fiwa gelangten wir zum Haus von Tinas Eltern, unserer Unterkunft für dieses Wochenende, da die übers Wochenende nicht da waren. Tina ist Grützes Freundin und wohnt mittlerweile bei ihm in Jena. Aufgewachsen sind die beiden aber keine 200m von einander im selben Ortsteil. So dauerte es auch nicht lange und wir standen nach kurzem Auspacken und „Frischmachen“ bei Familie Grzonka (ja das schreibt man wirklich so!) vor der Tür. Was jetzt folgte waren neben dem üblichen „... hier sin’ Wohn- un’ Schlafzimmer un’ hier is dit Klo, wa...“ ein herzlicher Enpfang und jede Menge Essen.

Später am Abend gingen wir noch in die Stadt zum „Sängerfest“, um dort von Bierstand und Bierstand zu flitzen um uns so wenigstens ein wenig vor dem mittlerweile konstanten Dauerregen zu schützen. Das Ergebnis daraus war allerdings dass es nicht lange dauerte und Grütze stand mit einem debilen Lächeln vor mir und bezeichnete seinen Gemütszustand mit einer Handbewegung über dem Kopf und dem Laut „Ick bin Tszzu!“ So kam es dann auch das wir bereits 2:30 Uhr wieder bei Tina waren und selig schlummerten :-)

Der Samstag begann ganz entspannt mit einem leckeren Berg Nudeln bei Grütze „daheeme“. Später machte ich mit Grzonka-Tours noch eine Sight- Seeing- Runde durch den EE- Kreis, welche uns zum Euro Speedway, zur Kohleförderbrücke F60 (inklusive Besteigung) und zum alten Russenflugplatz in Fiwa führte.

Samstagabend widmeten wir uns wieder dem gepflegten Genuss einiger Biere und anständiger Musik inklusive Kulturprogramm, genannt Sägerfeste nach 0 Uhr“

Der Sonntag bestand größtenteils aus Essen, Sachenpacken und „Au, mein Kopf!“
Gegen 17 Uhr verließen wir nach dem Festumzug Finsterwalde wieder in Richtung Jena.

So ging nun ein sehr lustiges und interessantes Wochenende zu ende.
Als ich mich am Abend um zehn in mein gemütliches Bett kullerte um den verpassten Schlaf nach zu holen, dachte ich noch so: „Der Grütze hat’s gut, der darf jetzt zur Nachschicht“ und schlief dann mit einem leicht schadenfrohen Grinsen im Gesicht ein :-)

Donnerstag, 2. September 2010

Postkarten aus aller Welt, bitte!

Ich habe in den letzten drei Wochen viele neue Leute kennen gelernt, um wenigstens von jedem Kontinent eine Karte bekommen zu können. Grüße von jedem Staat der Welt zu bekommen, wird schon schwieriger, aber der zweite Sommerkurs hat ja gerade erst angefangen. Ich stecke mitten drin im Praktikum und es macht großen Spaß. Die eigenen Unterrichtsstunden habe ich zwar noch nicht gehalten, das kommt dann aber in ein bis zwei Wochen auf mich zu. Ich genieße immer noch die Momente der letzten Wochen, die Exkursion nach Dresden, der Abschlussabend... ich bin mir nicht ganz sicher, ob Kurs II das so toppen kann.
Björn verbringt seine Wochenenden in letzter Zeit fern der Heimat. Vor sechs Tagen ging es für ihn zum Kurztrip nach Finsterwalde. Freunde und das bekannte Sängerfest haben gelockt. Morgen fährt er nach Sachsen, Wikingertreffen mit Lager und Kampftraining. Irgendwie muss man sich ja in Form halten.
Apropos Form: Ich habe gestern Abend in voller Euphorie beschlossen, nächstes Jahr beim GutsMuts-Rennsteiglauf als Nordic Walking-Begeisterte mitzumachen. Ich hoffe, es gibt eine Alternative zu den 50 km. Über den weiteren Trainingsverlauf werde ich hier berichten. Vielleicht schreibe ich mir dann selbst eine Karte, wenn ich erschöpft in Schmiedefeld ankomme. Aus diesem Örtchen habe ich nämlich noch keine.