Hier nun der Bericht aus Elsterberg:
Nach dem ich am Freitag (03.09.2010) aus Jena kommend mit Mutsch einen Autotausch vorgenommen habe (Mutsch verbrachte das WE in Berlin beim Seminargruppentreffen, hatte somit eine weitere Fahrstrecke und damit ein Vorrecht auf den Audi :-)), packte ich meine 7 Wikingersachen (oder eher 77 Wikingersachen?!) und wurde von Hardy in Salome’ abgeholt. Mit einem bis unters Dach mit Kettenhemden, Helmen, Schwertern und natürlich Met voll gepackten Auto plus Hänger machten wir uns nun zu viert auf in Richtung Elsterberg. Elsterberg liegt romantisch in einem Tal zwischen Greiz und Plauen und hatte die größte mittelalterliche Burgruine Sachsens zu bieten und genau diese war unser Ziel. Hier veranstalteten „Heinrichs Erben“ an diesem Wochenende ein Heerlager.
Nach einigem Suchen fanden wir dann auch tatsächlich den Ort und die Ruine, welche mitten in der Stadt hoch oben auf einem Berg thront.
Am Fuße der Burg trafen wir bereits auf einige aus Thalheim bekannte Gesichter und so standen wir in kurzer Zeit mit unserem Auto inklusive Hänger mitten auf der Burg ohne eine Ahnung zu haben wie wir da jemals wieder wegkommen sollen. Irgendwie sind Burgen aus dem 8. Jh. nicht für PKW mit Anhänger gedacht glaube ich!
Wie dem auch sei, bevor wir uns damit beschäftigen mussten gab’s erstmal ein herzliches Willkommen von Seiten des „freien bretonischen Bundes“ und „Heinrichs Erben“, insbesondere Sandro, in Form des ersten Mets an diesem WE :-)
Nachdem die ersten Hörner auf das Wiedersehen geleert worden sind, entschlossen wir uns (auf Jules Drängen) doch erstmal unser Zelt aufzubauen. So schlugen wir nun unser knall-oranges Zelt zwischen all den schönen Mittelalterzelten auf, was uns gleich den Namen “Space- Cowboys“ einbrachte. Aber das Zelt war dicht und es war für alle Mann (und Frau) genügend Platz. Und da dieses Lager sowieso ohne Zuschauer abgehalten wurde, nahm man es in diesem Fall mit der Authentizität nicht allzu ernst.
Der Freitag Abend gestaltete sich dann noch durch Wiedersehen und Neukennenlernen anderer Reenactorgruppen, Bankklatschen, Wiki-Twister und natürlich jeder Menge Met, Odinbräu und durch diese angeheiterte Gespräche :-)
Die tapfersten hielten das Ganze bis zum Samstagmorgen gegen 6:00 Uhr durch, was sich in Kampftauglichkeit am Samstag natürlich widerspiegelte: einige waren gar nicht im Stande auch nur ihre Ausrüstung anzulegen, andere versuchten es zwar gingen aber bei der Erstürmung der Burg sang- und klanglos unter.
Aber genug der Worte zur Trunkenheit!
Die eigentliche Beschäftigung des Tages sollte ja der Kampf sein und das war er auch!
Begonnen wurde das Ganze mit einer Art „Capture the flag“: Alle Kämpfer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und auf der gesamten Burganlage wurden Fahnen verteilt, jeweils immer 2 Stück verschiedener Farbe an einem Ort.
Eine Gruppe fing nun ganz oben auf der Burg, also im Hof an und die Andere unten am ersten Tor. Ziel beider Gruppen war es nun, die Burg durch das Aufstellen so vieler ihrer Flaggen wie möglich zu erobern. Dabei mussten min. 3 Mann einer Gruppe an einer Fahne sein um sie für sich zu gewinnen und sie durfte gerade nicht umkämpft sein. Wenn nun ein Kämpfer getroffen wurde (Treffer nach Codex Belli) musste er zur nächsten Fahne seiner Farbe zurückkehren und dann von neuem angreifen.
Es dauerte nicht lange und die beiden „Heere“ verkeilten sich im Torbogen zum Burghof und ein wildes Hauen und Stechen begann!
Was nun folgte war ein ständiges Reinstürmen, Schuldwall halten, Draufhauen, Getroffenwerden, zurück zur Fahne rammeln und von neuem angreifen.
Das war vor allem für die Partei die immer wieder den Berg runter und wieder Hoch musste sehr anstrengend! Nach gefühlten 10 Stunden der Klopperei folgen noch ein paar Workshops zum Thema Schildwall, Langwaffenangriff und –Abwehr.
Den Samstagabend verbrachten wir mit Abendbrot an einer langen Tafel zu der Jeder etwas beisteuerte, was bei ca. 80 Teilnehmern dazu führte, dass es zu einem Buffet von ca. 30m Länge und einer schier endlosen Reichhaltigkeit kam. Für den späteren Abend hatten „Heinrichs Erben“ eine Tanzlehrerin organisiert welche dann noch bis in die späte Nacht mittelalterliche Reigentänze lehrte.
Natürlich wurden zu jeder Mahlzeit und Gelegenheit reichliche Mengen Odinbräu und des goldenen Göttertrunks verzehrt :-)
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des gemütlichen Ausklangs und des Abschiednehmens. So packten auch wir unsere Sachen und fuhren etwa gegen 14:00 Uhr los, da wir noch einen Mittelaltermarkt in der Nähe besuchen wollten den uns Tilo ans Herz legte.
Auf diesem Kaufte ich mir dann ganz spontan ein neues Schwertsax, sozusagen als Geburtstagsgeschenk an mich selbst :-)
Gegen Abend erreichten wir, mit einigen blauen Flecken und ziemlich knülle aber glücklich ob des erlebten Wochenendes, dann wieder die Heimat.
Hier nun noch einige Bilder zum Wochenende in Elsterberg: -Klick mich!-
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen