Die Vorteile einer Balkonkabine liegen
eindeutig darin, dass man aus dem Bett heraus sieht, welches Wetter
draußen ist. Und heute früh blieben wir ganz entschieden liegen.
Bereits gegen 7 Uhr kamen wir in Helsinki an. Ab 8 Uhr durften wir
das Schiff verlassen. Für uns standen einige Aktivitäten auf dem
Plan, für die gutes Wetter wünschenswert ist. Wir buchten im
Vorraus schon zwei Kayaks bei einer Paddelstation ca. 10km östlich
der Stadt. Wir mussten also mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
einmal durch die ganze Stadt.
In Helsinki legen die Kreuzfahrtschiffe
an verschiedenen Kais an. Die Carnival Legend lag im Südwesten am
Länsisatama. Nachdem wir uns bei einem reichhaltigen Frühstück gut
gestärkt hatten, verliessen wir gegen 10 Uhr das Schiff. Wenn man
bedenkt, dass wir 10.30 Uhr den Termin an der Paddelstation hatten,
konnte der Weg dorthin nur sportlich werden. Zu Fuß machten wir uns
auf in Richtung Zentrum bzw. U-Bahn-Station. Soll ja alles gar nicht
so weit entfernt sein. Blöd nur, dass das gesamte Hafengelände eine
einzige Baustelle ist. Die Finnen verstehen es trotzdem alles sehr
gut auszuschildern. Die U-Bahn endlich gefunden, fuhren wir direkt
bis zur Haltestelle Rastila. Von dort sind es nur noch1,5km bis zum
Paddeln. Inzwischen war es 11 Uhr, wir haben es schon abgeschrieben.
Der Regen nahm mittlerweile stark zu und Haare, Gesicht, Hände und
Beine waren schon komplett nass. Der Fußweg ging durch eine
Appartment-Gegend. Kleine, gepflegte Vorgärten, Spielplätze,
Garagen. Sind wir hier richtig? Wir waren es. Bön entdeckte einen
Aufkleber an einer Straßenlaterne, auf dem ein kleiner Paddler zu
sehen war. Der Pfeil darunter führte uns zur Paddelstation.
Wir mieteten die Kayaks für zwei
Stunden. Bei dem Wetter würden wir eh nicht so lange paddeln. Als
alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden und wir
spritzwassergeschützt ins Kayak einstiegen, konnte das Abenteuer
losgehen. Unser GPS-Gerät zeigte etliche Geocaches in der Nähe an,
die wir auch gut erreichen konnten. Das Insel-Archipel, das rund um
Helsinki liegt, ist zugänglich für jedermann. Wir ließen unsere
Kayaks am Ufer einer der Inseln und suchten nach den kleinen Dosen.
Ohne von jemandem gestört zu werden – war ja keiner da!
Nach zwei Stunden ging es wieder
zurück. Jetzt haben wir von den Paddeleinheiten ganz schön
Muskelkater.
Auch wenn nicht mehr viel Zeit blieb,
bevor das Schiff abfuhr, wollten wir dennoch einmal in die Innenstadt
schauen. Mit der Metro ging es zurück, dann zu Fuß durch die
Shoppingmeile. Helsinki ist eine moderne Stadt, in der viel zu viele
Menschen unterwegs waren. Uns hat es sehr an Stockholm erinnert, naja
es ist und bleibt Skandinavien. Übrigens ist uns aufgefallen, dass
auf allen Straßenschildern die Namen von Stationen oder Stadtteilen
immer mit zwei Begriffen beschrieben sind. Wahrscheinlich ist in
Helsinki Schwedisch als Verkehrssprache akzeptiert, weshalb alle
Namen und Ausdrücke in beiden Sprachen vorkommen.
Wir stärkten uns mit Pizza und Pasta,
bevor wir hektisch wurden. Schon einmal sind Passagiere in Warnemünde
zu spät zum Hafen gekommen. Das Schiff kann die Abfahrtszeit nicht
nach hinten verzögern, weshalb alle gebeten werden pünktlich an
Bord zu sein. Uns blieb zwar noch genügend Zeit, doch wer weiß was
dazwischen kommt?! Mit der Metro ging es bis nach Kamppi, dort
wollten wir in die Straßenbahn einsteigen. Keine Haltestelle zu
finden, nicht mal Gleise zu sehen. Der Verzweiflung nahe führte uns
der Instinkt trotzdem an die richtige Stelle. Juchuu, wir schaffen es
noch pünktlich. Die letzten 400m bis zum Schiff liefen wir wieder
durch die Großbaustelle am Hafen. Hier ist der Fußweg für
Kreuzfahrtgäste auch extra ausgeschildert. 5 Minuten bevor alle
Gäste wieder an Bord sein sollten, drudelten auch wir ein. Eben
pünktlich in der Zeit.
Das Sail-away, also die Ausfahrt aus
dem Hafen sahen wir von Deck 10, mittlerweile in der prallen Sonne.
So kann sich das Blatt manchmal wenden. Jetzt geht die Fahrt weiter
nach St. Petersburg. Hier gibt’s bestimmt noch spannendere
Geschichten zu erzählen.
Am Mittwoch durften wir noch eine ganz
besondere Veranstaltung erleben. An Bord der Carnival Legend befindet
sich der Illusionist Justin Illusion. Keine Ahnung welchen
Stellenwert er in den USA hat. Faszinierend war es trotzdem: Zusammen
mit dem Tanzensemble des Schiffs zauberte er in 45 Minuten wie wild.
Er ließ ein Motorrad verschwinden, zauberte seine Assistentin erst
aus der Kiste weg und dann unter seinen Vorhang. Und alles vor
unseren Augen. Drum herum wurde viel getanzt und gemacht. Das war
wirklich sehr spektakulär.
-hier- gibts Bilder
Ach, ihr zwei Nasen... Ihr und eure Pünktlichkeit =D
AntwortenLöschenAber ich freu mich, dass es euch gefällt und ihr viel erlebt! Noch eine tolle Reise und bleibt nicht in irgendwelchen Transiträumen in Russland hängen ;)