Dienstag, 6. August 2013

Sozialstudien im Urlaub

Vom Beginn unserer Reise an, ertappten wir uns immer mal dabei, wie wir, während wir über die Decks flanierten, in sozialwissenschaftliche Gespräche verfielen. :D
An erster Stelle stand dabei immer wieder die Frage, ob es für die Kellner, den Zimmerservice, Putzkräfte ein lohnenswertes Geschäft ist, an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zu arbeiten. Über die näheren Arbeitsbedingungen, wie Bezahlung, Arbeits- und Pausenzeiten können wir keine sachlichen Aussagen treffen. Wir sehen nur, wie diese Menschen sich bemühen, um es den Gästen so angenehm wie möglich zu machen. Überall tummeln sie sich herum und putzen, räumen, wischen, grüßen freundlich, wünschen den Gästen einen schönen Tag. Das kann doch nur anstrengend sein. Obwohl auf dieser Reise US-Amerikaner sicher nicht in Überzahl liegen (sehr viele Engländer, Portugiesen, Kanadier und weitere europäische Nationalitäten), kann man ihre Herkunft gut erkennen. Leider nutzen sie den Luxus aus, dass ihnen das Personal ja eh alles hinterherräumt. Der Gast steht in der Hotellerie- und Gastrobranche halt an erster Stelle. Wir weigern uns gegen diesen Trend, essen immer ordentlich auf, räumen unser Geschirr wenigstens zusammen und auch unsere Kabine ist einigermaßen aufgeräumt.
Für uns entwickeln sich zusehends drei Klassen an Bord:
  1. die Gäste; sie dürfen einfach alles, was ihnen Spaß bringt. Hauptsache es gibt keine Beschwerden.
  2. die Crew im oberen Aufgabenbereich; Führungskräfte, etc. 3.
  3. die Crew im unteren Aufgabenbereich, ausführende Tätigkeiten, Putzkräfte, Abräumer, Zimmerservice.
Wir heißen diese Mentalität nicht für gut, können sie aber leider nicht ändern! Wir hoffen einfach, als gutes Beispiel voranzugehen und vielleicht einen positiven Eindruck zu hinterlassen in dem wir dem Personal bei ihrer Arbeit ein wenig entgegen kommen.

An zweiter Stelle unserer Gespräche stand das Thema, dass viele Menschen sich ihrer Körperproportionen nicht scheuen und enganliegende Kleider, Röcke, Hosen anziehen. Da steht man dann eben im engsitzenden Abendkleid an der Pizzatheke, nachts 1 Uhr (hat ja 24 Stunden auf) und befiehlt dem schmächtigen Indonesier, er solle doch bitte eine Peperonipizza herbeizaubern. Dieser steht wahrscheinlich schon seit 9 Stunden am heißen Ofen, wünscht sich den Feierabend herbei, muss den Auftrag aber leider erfüllen. Steht ja so im Arbeitsvertrag.
Der Freiheit sind keine Grenzen gesetzt, alles ist möglich. 



Zu den zwei Seetagen können wir leider nicht viel berichten. Ab und zu konnte man uns auf dem Deck sehen, ein wenig Sonne erhaschen. Am Montag Abend unterquerten wir die große Beltbrücke zwischen Dänemakr und Schweden. Das war ein Riesenspektakel, viel Platz zwischen Schornstein und Brücke war nicht mehr.

1 Kommentar:

  1. Huhu ihr beiden Urlauber!
    Grüße aus der Heimat. Hier ist es immer noch so heiß!
    Eure Bilder sind ja der Wahnsinn! Wir schauen uns alle immer wieder euere Bilder mit Begeisterung an und warten gespannt auf neue Berichte!
    Wir freuen uns, dass es euch gut geht!
    Hier ist so weit alles iO.
    Noch ein paar schöne letzte Tage auf See!

    PS: Vergesst die Omi Ursel nicht ;)

    AntwortenLöschen